Tai Chi Chuan ( Taijiquan ) ist eine uralte chinesische
innere Kampfkunst und wird allgemein als das höchste
Hand/ Faust bzw. Kampfkunstprinzip bezeichnet. Es
gibt unterschiedliche Schreibweisen, wobei die
aktuelle Schreibweise Tàijíquán ist. Der Überbegriff
zwei der bekanntesten Stiele ist Taiji.
Taiji bietet auch die Möglichkeit zur persönlichen
Entfaltung, wobei der Ursprung in der Kampfkunst ist.
Durch die fließend langsamen Bewegungen wirkt Taiji
auch auf der psychisch-mentalen Struktur des Körpers,
daher steht der Nutzen auf die Gesundheit des Körpers
nicht außer Frage.
Neben den klassischen Beschwerden wie
Rückenschmerzen, Stress, Schulter- und
Nackenverspannungen, soll Taiji positiv bei
Beschwerden wie Arthritis, Asthma, Bluthochdruck,
Kopfschmerzen, Migräne, Herz-Kreislauferkrankungen,
Gelenkschmerzen, Rheuma, Tinnitus, Schlafstörungen,
Konzentrationsstörungen und Osteoporose wirken.
Weiterhin verbessert es das Gleichgewichtsgefühl und
die Verdauung. Nerven- und Immunsystem werden
positiv beeinflusst.
Durch die langsamen, gleichmäßigen und fließenden
Bewegungen, entspannt sich der Übende mehr und
mehr. Die Atmung wird langsamer, ruhiger und tiefer.
Körper und Geist werden im laufe der Zeit
beweglicher. Die Gelenke, Gelenkstellungen sowie die
Körperhaltung verbessern sich zunehmend, man spricht
auch vom „Ölen der Gelenke“. Taiji stärkt Knochen,
Muskeln, Sehnen und Bänder. Das Üben mit Taiji ist
auch Sturzprophilaxe pur.
Was ist Taiji?
Durch die fließend langsamen Bewegungen des Taiji,
lernen wir wider zu Entschleunigen. Die Bewegungen
kombiniert mit tiefer, natürlicher Atmung (Zwerchfell-
oder Bauchatmung) und die damit einhergehende
Tiefenentspannung wirken sich äußerst positiv auf das
Nervensystem aus und verbessern den Stoffwechsel u.
a. durch den erhöhten Sauerstoffgehalt in Blut und
Gewebe.
Die Bewegungen, die in einer festgelegten
Choreographie ausgeführt werden, bezeichnet man als
Form, vergleichbar z. B. mit der Kata des Karate.
Damit das Taiji Üben für die breite Bevölkerung
umsetzbar ist, wurde in den 70 er Jahren von der
damaligen Regierung Chinas die sogenannte Pekingform
ins Leben gerufen. Die Pekingform besteht im
Vergleich zur ursprünglichen Langform nur aus 24
unterschiedlichen Bilder/Bewegungen. Bei der
Langform hingegen sind es weitaus mehr, man spricht
von 85 bzw. 104 Bilder/Bewegungen. Neben der
Kurzform und der Langform werden auch
Waffenformen unterrichtet, wie z.B. Kurzstock,
Langstock, Schwert, Säbel, Fächer um nur die
bekanntesten zu erwähnen. Die bekanntesten Taiji
Stiele sind der Yang, Chen- und Wu-Stil. Traditionell
wurden die Stile nach den Familien benannt, die sie
entwickelt haben (z. B. Yang-Familie, Yang-Stil).
Taiji Verbände:
Deutscher Dachverband für Qigong und Taijiquan
Unter dem Dach des DDQT sind mehr als 50
Ausbildungsinstitute, Vereine und bundesweit tätige Verbände
die großen alten Taiji-Stile inzwischen ebenso vertreten wie
unabhängige bundesweite Verbände, wie zum Beispiel das
Taijiquan & Qigong Netzwerk Deutschland e. V. und die
Deutsche Qigong Gesellschaft e.V.
Der DDQT ist von den Krankenkassen im „Leitfaden für
Prävention“ für die Erstattung von Einführungskursen in Qigong
und Taijiquan als Partner für Ihre Mitglieder anerkannt.
Taijiquan und Qigong Netzwerk e. V.
Das Netzwerk (TQN) ist die älteste Taiji- Organisation
hierzulande. Pioniere der Szene haben es vor ca. 25 Jahren
gegründet, um eine bessere Vernetzung von Schülern und
Lehrern chinesischer Bewegungskünste zu schaffen.
Das Netzwerk will ein bundesweiter Ansprechpartner für alle
Fragen zu Tai Chi, Qigong, Ausbildung, Kurse und bietet seinen
Mitgliedern neben der Zertifizierung von Lehrkräften auch
andere Dienstleistungen bis hin zu Beratungen zur
Selbstständigkeit an.
Weitere Tai Chi Verbände in Deutschland
Neben dem „DDQT“ und „TQN“ gibt es noch zahlreiche andere
Organisationen, wie Z. B. für das Chen- Stil- Taijiquan die
„WCTAG“ oder das „CTND“. Diese repräsentieren im
Gegensatz zu den o. g. Vereinen einen bestimmten Stil des
Taijiquan.